4K - Kommunikation & Kollaboration

(1) Kommunikation

 

1.1 Die Grundlage: Das Kommunikationsmodell von Schulz von Thun

 

Kommunizieren will gelernt sein! Das wird verständlich, wenn wir uns diese modellhafte Darstellung der unterschiedlichen Ebenen von Kommunikation anschauen:

Gesendete Nachrichten haben immer vier Seiten. Auf der Sachebene drückt der Satz „Es ist grün“ die Information zur Ampel aus. Daneben enthält jede Nachricht eine Appellseite, hier könnte dies eine Aufforderung sein, endlich loszufahren. Schließlich eine Beziehungsseite: Hier vielleicht eine Demonstration von Überlegenheit oder der Absicht eine Hilfestellung geben zu wollen. Die vierte Seite heißt Selbstkundgabe, denn jede Nachricht verrät auch etwas über den Sender selbst. Hier beispielsweise, dass er generell oder im Augenblick ungeduldig ist oder fürchtet, dass andere Autofahrer dahinter bald hupen könnten.

Auch der Empfänger hört die Nachricht mit vier unterschiedlichen Ohren. Auf der Sachebene gibt es in diesem Satz wohl keine Verwechslung, mit den anderen drei Ohren kann der Empfänger aber sehr wohl etwas anderes raushören. Diese unterschiedliche Deutung zwischen Sender und Empfänger führt in der menschlichen Kommunikation sehr häufig zu Missverständnissen. Vielleicht interpretiert der Empfänger die vielleicht nett gemeinte Hilfestellung - vielleicht auch zurecht - als Bevormundung oder fehlende Wertschätzung.

 

1.2 Kommunikationsübungen

 

Übung 1: Zum Nachbauen anleiten

Zwei Personen stehen Rücken an Rücken. Die eine hält das fertig zusammengesetzte Produkt und leitet die andere zum Nachbauen an.

 

 

Übung 2: Eigenes Bild im Kopf

Eine Person sitzt mit dem Rücken zu einem projizierten Bild, eine andere Person beschreibt das Bild (siehe Bilderserie 1). Danach bekommt die Person eine Auswahl an ähnlichen Bildern und versucht, das zuvor beschriebene daraus zu finden (siehe Bilderserie 2).

 

Bilderserie 1:

 

 

 

Bilderserie 2:

 

 

 

Übung 3: Mit den Füßen kommunizieren

Die Schüler*innen setzen (oder stellen) sich in zwei Reihen Rücken an Rücken. Die Lehrkraft tippt zufällig die eine vordere Person ein Mal, die andere zwei Mal an. Jede Reihe soll den Impuls nun mit den Füßen möglichst schnell weitergeben. Die letzte Person in der Reihe hebt die rechte Hand bei einem, die linke Hand bei zwei Impulsen. Wer schafft es warum am schnellsten? Die Gruppenusammensetzung darf auch durchgewechselt werden...

 

 

 

Übung 4: Bis 30 zählen

Ziel ist es, als Gruppe ohne Absprache möglichst schnell von 1 bis 30 durchzuzählen. Dabei darf jede Person nur eine Zahl hintereinander nennen und es darf keine Zahl von zwei Kindern gleichzeitig genannt werden.

 

1.3 Kommunikationsregeln

 

 

Aus den Übungen kannst Du allgemeine Kommunikationsregeln ableiten. Zu einen geht es bei der fachlichen Kommunikation darum, Informationen effektiv zu übermitteln. Außerdem muss Kommunikation auch im Team gut gelingen, dabei spielen die anderen drei Seiten eine Rolle. Hier findest du einen Überblick über mögliche Kommunikationsregeln:

 

 

 

(2) Kollaboration

 

2.1 Grundlagen: Kollaboration

 

Damit kollaboratives Arbeiten im Team gelingt, benötigt es diese Voraussetzungen:

  • eine funktionierende Kommunikation innerhalb des Teams
  • eine Konzentration auf die Stärken jedes Einzelnen

Kollaboration ist dann erfolgreich, wenn das Team

  • einen Plan abspricht und sich koordiniert
  • sein Ziel effektiv erreicht
  • die Teamarbeit wertschätzend reflektiert
  • gestärkt daraus hervorgeht

Das bedeutet für den Unterricht:

Teamarbeit muss zuvor geplant, zwischendrin überprüft und ggf. angepasst und anschließend reflektiert werden

 

 

2.2 Kollaborationsübungen

 

Übung 1: Etwas zusammentragen

Das Team bekommt eine bestimmte Aufgabe, hier im Beispiel: Es soll möglichst schnell 30 Insektenarten auf ein Blatt zusammentragen. Neben dem Blatt stehen drei Stifte zur Verfügung.

 

 

 

Übung 2: Eine Form bilden

Jedes Teammitglied muss sich mit beiden Händen an einem Seil festhalten. Gemeinsam muss das Team sich zu einer regelmäßigen Form aufstellen. Die Positionen dürfen dabei nicht gewechselt werden.

 

 

 

Übung 3: Etwas zusammen sortieren

Eine vorgegebene Menge an Daten wird durch die gesamte Klasse in eine logische Ordnung gebracht. Eine Vorgehensweise wird zuvor abgesprochen, dabei sollen die Aufgaben verteilt und die digitale Strukturierung festgelegt werden. Hier vorgegeben: viele Tierarten / Ziel: in Gruppen sortieren

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