2.3 Vögel

(1) Das    S Y S T E M    Vogel

Das Fach Biologie und die Phänomene des Lebens kannst du nur verstehen, wenn du weißt, dass die Dinge im Kleinen mit den Dingen im Großen verknüpft sind:

• Ein Vogel kann fliegen, weil er leicht ist und Flügel mit einer großen Oberfläche hat
• Er ist leicht, weil seine Federn leicht sind.
• Die Flügel haben eine große Oberfläche, weil die Federn dünn und dennoch luftundurchlässig sind.
• Er ist auch leicht, weil seine Knochen hohl sind und der Körper von seiner Lunge ausgehend mit Luftsäcken durchzogen ist.

Der Biologe spricht von Betrachtungsebenen wie dem Organismus, dem Organ oder den Zellen. Das heißt die Eigenschaften der Betrachtungsebene von Federn, Knochen und inneren Organe des Vogels sind verknüpft mit den Eigenschaften des ganzen Organismus Vogel. Lerne diese Denkweise in diesem Kapitel kennen, viel Spaß dabei!

(2) Ein    L E R N B E I S P I E L    -  Vogelflug

a.) Der Vogelflügel ist groß und leicht

Dass Vögel durch Bewegungen ihrer Flügel fliegen, weiß jedes Kind. Wir schauen auf die besondere Konstruktion des Vogelflügels, die zwei Dinge miteinander vereint: eine große Oberfläche bei möglichst leichter Bauweise. Betrachte dazu diese Abbildung (ggf. auch die Lupenfunktion) und beschreibe daran diese zwei Bauprinzipien:

?!    Wenn du Probleme mit den Beschreibungen in diesem Abschnitt hast, kannst du sie hier gezielt üben:

?!    Hast du allgemein Probleme mit der deutschen Rechtschreibung oder Grammatik? Dann findest du hier Übungen, die dir zugleich im Biologieunterricht weiterhelfen!

b.) Der Vogel bewegt mit dem Flügel viel Luft

• Beschreibe die einzelnen Phasen des "Ruderflugs" anhand des Filmausschnitts.
• Ahme die Bewegungen mit den Armen nach, an welche Bewegungsform erinnert dich dieser Ablauf?
• Erkläre, weshalb der Vogel mit dieser Bewegung nach vorne fliegt und sich in der Luft halten kann.

• Beschreibe den Unterschied zu folgendem Flug eines in der Luft "stehenden" Greifvogels:

c.) Flügelstellung und Flügelprofil helfen bei der Flugnavigation

Wenn du mit dem Fahrrad fährst kannst du spüren, wie die Luft auf deinen Körper wirkt und dich in der Regel abbremst. Ein Vogel nutzt den Wind von vorne durch zwei Dinge geschickt aus: zum einen durch die Winkelstellung des Flügels, zum anderen durch das Flügelprofil. MIt dem folgenden Versuch und der Simulation kannst du Entdeckungen dazu machen:

Aufgaben:

• Beschreibe den Versuchsaufbau im Bild.
• Baue den Versuch auf, lasse Luft von vorne auf das waagrechte Profil strömen und notiere die Messdaten.
• Verändere die Winkelstellung des Flügelprofils in beide Richtungen. Notiere auch hier die Messdaten.
• Notiere deine Rückschlüsse aus den Messdaten.

• Jetzt darfst du den Versuch in einer Simulation durchführen.
• Gehe auch hierbei systematisch vor und beschreibe die Auswirkungen bei unterschiedlichen Winkelstellungen und Flügelprofilen.
• Notiere auch hierzu deine Rückschlüsse.

• Erkläre nun die Überschrift dieses Abschnitts:
  "Flügelstellung und Flügelprofil helfen bei der Flugnavigation"

(3) Ein  Ü B U N G S B E I S P I E L   -   Flugfedern

Im ersten Teil hast du erfahren, dass der Vogelflügel leicht ist und eine große Oberfläche besitzt. Dadurch kann der Vogel viel Luft nach unten drücken und damit fliegen. Die Eigenschaften "Leichtbau" und "große Oberfläche" findet man genauso auch eine "Strukturebene" darunter, nämlich bei den Flugfedern. Unsere Leitfrage lautet:

Welche Eigenschaften haben Flugfedern, damit der Vogel bei „Wind und Wetter“ fliegen kann?

a.) Die Flugfeder ist luftundurchlässig

b.) Die Flugfeder ist leicht und stabil

• Umrande die Feder auf einem Stück Papier und schneide die entstandene Schablone aus.
• Wiege sowohl die Feder als auch die Papierschablone.
• Bewege beide hin und her und vergleiche ihre Stabilität.
• Schneide den Schaft der Feder auf und beschreibe den Bau.
• Erkläre nun, weshalb die Feder leicht und stabil ist.

c.) Die Flugfeder ist wasserabweisend

(4)  Ein   T E S T B E I S P I E L

(5) Ein    P R O J E K T   zur Tierhaltung

- - - - - - Wie entscheidest du dich? - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

Deine Klasse plant einen Landheimaufenthalt mit Selbstversorgung. Bei den Planungen zur Essensversorgung kam eine Diskussion auf: Soll die Klasse beim Einkauf von tierischen Produkten (z.B. Wurst, Fleisch, Eier) entweder

  a.) auf eine hohe Qualität und höhere Preise setzen oder

  b.) lieber die billigsten Produkte kaufen oder

  c.) auf Fleischprodukte oder gar auf alle tierischen Produkte ganz verzichten beziehungsweise sie deutlich einschränken?

1. Führt eine spontane Abstimmung dazu durch, entscheide dich für a, b oder c.

- - - - - - Warum entscheidest du dich? - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

Hinter Entscheidungen stehen - zumindest unbewusst - immer bestimmte Werte. Im Falle der fleischhaltigen oder fleischlosen Ernährung sind das:

• Gesundheit: die gewählte Ernährung ist gesünder
• Wohlstand: durch die Entscheidung sparst du Geld ein
• Tierwohl: die Entscheidung verringert das Leid von Tieren
• Klimaschutz: die Entscheidung ist eine Maßnahme gegen den Klimawandel
• Genuss: die gewählte Ernährung schmeckt besser
• Gewohnheit: du bleibt gerne bei dem, was du kennst

2. Ordne diese fünf Werte den Entscheidungen a.) hoher Preis, hohe Qualität b.) billig und c.) fleischlos zu. Manche Werte kann man mehrmals nennen.

- - - - - - Welche Entscheidung ist jetzt richtig? - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

Es gibt also für jede Entscheidung durchaus nachvollziehbare Gründe. Welche davon "wiegen" denn jetzt schwerer, für was soll man sich entscheiden? Um besser abschätzen zu können, ob und wie stark das Tierleid oder der Klimawandel verringert, die Gesundheit, der Genuss oder der Wohlstand durch eure Entscheidung erhöht wird, muss man sich informieren und diskutieren. Dazu habt ihr diese Quellen und Aufgaben:

- - - - - - Quelle 1: Das Tierschutzgesetz - - - - - - - 

Aufgabe 1a.):

• Diskutiert in der Klasse: Warum hat der Mensch eine Verantwortung gegenüber Tieren?

• Was ist aus Deiner Sicht ein vernünftiger Grund, damit der Mensch einem Tier Schaden oder Leid zufügen darf?

Aufgabe 1b.):

• Fasse in Schlagworten zusammen, auf welche Dinge ein Mensch achten muss, wenn er Tiere halten möchte.

- - - - - - Quellen 2: Wissen zur Geflügelhaltung - - - - - - - 

Der Mensch hat also eine gesetzliche Pflicht, Tiere artgerecht zu halten. Diese Pflicht ergibt sich aus seiner Verantwortung heraus. Wenn du Fleischprodukte einkaufst, beteiligst du dich an diesem System. Du trägst damit auch eine Verantwortung und musst abwägen zwischen deinem eigenen Vorteil (siehe Werte: Gesundheit, Wohlstand, Genuss, Gewohnheit) und dem Vorteil für die Tiere und der Gesellschaft (siehe Werte: Tierwohl, Klimaschutz, aber auch Gesundheit). Das geht nur, wenn du dich in der Tierhaltung auskennst. Dies erfährst du hier am Beispiel der Geflügelhaltung.

Aufgabe 2a.):

• Fasse zusammen, welche Bedürfnisse ein Huhn in diesen Situationen hat:
  a.) im Ei   b.) als Küken   c.) in der Gruppe   d.) beim Fressen   e.) gegen Gefahren   f.) für die Körperpflege   g.) beim Schlafen   h.) für das Eierlegen

Aufgabe 2b.):

• Beschreibe, woran es den Legehennen mangelt. Vergleiche dazu mit deinen zuvor notierten Bedürfnissen 

Aufgabe 2c.):

• Beschreibe auch das Leben eines Masthuhns im Vergleich zu seinen Bedürfnissen.

- - - - - - Entscheide und begründe selbst - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

Diskutiert in eurer Gruppe, für welchen der drei Wege a.) bis c.) für die Essensversorgung im Landheim ihr euch aus welchen Gründen entscheidet. Fertigt einen überzeugenden Vortrag für diese Entscheidung an. Dabei soll die Begründung eurer Entscheidung im Mittelpunkt stehen und konkrete Einkaufsvorschläge gemacht werden. Sprecht mit der Lehrkraft ab, welche Form die Vorstellung haben darf (z.B. Vortrag mit Folien, Filmbeitrag).

Spiele für zwischendurch

Prägt euch die Vogelarten in diesen drei Schritten ein:

Das folgende Video hat die Gesänge dieser häufig vorkommenden Singvogelarten zusammengestellt: Amsel, Blaumeise, Buchfink, Hausrotschwanz, Haussperling, Heckenbraunelle, Kohlmeise, Rotkehlchen, Ringeltaube, Zaunkönig. Wenn ihr das Video häufig anseht, könnt ihr bald in der Natur diese Vogelstimmen wiedererkennen:

Wenn Du einen Ausflug in die Natur machst, kannst Du mit einem Smartphone selbst Vogelstimmen aufnehmen und eine eigene Sammlung anlegen:

Hier findest du eine Liste mit den Vogelarten in Deutschland. Du hast fünf Minuten Zeit, dir möglichst viele Namen davon einzuprägen. Anschließend hast Du zwei Minuten Zeit, möglichst viele Vogelnamen zu notieren. Anschließend wird auf den Zufallsgenerator-Button gedrückt. Hat jemand aus der Klasse den Namen aufgeschrieben, habt ihr gewonnen!